Die Rekonstruktion der barocken Orgel des Orgelbauers Gottfried Kloosen von 1734 ist eine europäische Aufgabe. Als barockes Gegenüber zur berühmten romantischen Orgel im Dom erhält die Stadt Riga wieder ein großes Instrument, das insbesondere die große Vielfalt der barocken Orgelmusik widerspiegeln kann.
Die technische und musikalische Konzeption und auch die äußere Erscheinung der Kloosen-Orgel sind weitgehend bekannt. Zu genauen Details dieser Orgel von 1734 sind noch weitergehender Forschungen im Gange. Dazu gehören auch Untersuchungen von Orgeln aus dem zeitlichen und regionalen Umfeld, die für Analogieschlüsse herangezogen werden können.
Das Herder-Archiv in Marburg enthält unter anderem wertvolle Fotos des alten Gehäuses und des Zierrats. Der Orgelbau in Danzig im frühen 18. Jahrhundert, und vergleichende Studien in Mitteldeutschland bieten gute Analogien.
Weiterhin ist eine begleitende wissenschaftliche Forschung zum Umfeld des Orgelbauer Kloosen (auch Cloosen, Closs, Kloss), dessen Herkunft und möglichem Schaffen erforderlich.
Die Kloosen-Orgel spiegelt exemplarisch den Geist der damaligen musikalischen Entwicklung wider. Gottfried Kloosen (vermutlich Schüler Andreas Hildebrandts*) fügte seiner Barockorgel signifikante Erweiterungen hinzu.
Mit der Rekonstruktion dieses historischen Instrumentes wird nicht nur ein wertvoller Beitrag zur Dokumentation
der Musikgeschichte geleistet sondern auch ein praktisches Musikinstrument geschaffen, dass in lebendigen Gottesdiensten und in Konzerten – sowie im Rahmen des Konzeptes "Kulturkirche Petri-Kirche" – das heutige musikalische Leben der Stadt bereichern wird.
Die Kosten der Rekonstruktion betragen ca. 1,5 Millionen Euro. Die Trägerschaft des Orgelneubaus liegt bei der 2011 gegründeten »Orgel-Stiftung Petri-Kirche Riga e.V.«, die aus lettischen und deutschen Mitgliedern besteht und ihren Sitz in Riga hat.
Für dieses herausragende Vorhaben, das Fachleute als derzeit interessantestes europäisches Orgelprojekt betrachten, werden Informations-, Benefiz- und Konzertveranstaltungen durchgeführt. Gidon Kremer ist Schirmherr des Projekts.
Die Finanzierung soll durch Ihre Spenden und „Orgelpfeifen-Patenschaften” ermöglicht werden.